Eat & Style | Veggie & frei von 2019 – Foodtrends

Endlich war es wieder soweit – ich war wieder zwei Tage auf der Herbstmesse in Stuttgart 2019, um die neuesten Foodtrends, Startups und Küchenutensilien zu entdecken. Dazu besuchte ich die Messen “Eat & Style” und “Veggie & frei”.

Foodtrends 2020

Als ich letztes Jahr das erste Mal auf der Herbstmesse in Stuttgart war, wurde ich überwältigt von den tollen neuen Eindrücken rund um das Thema Essen und Kochen. Noch heute erinnere ich mich gut an die Basilikumlimonade, den Cidre und das Trockenfleisch, das ich dort zum ersten Mal gekostet hatte. Deshalb war ich umso gespannter was dieses Jahr auf mich warten würde. 

Grundsätzlich wurde ich, was die wirklichen bahnbrechenden Neuerungen betrifft etwas enttäuscht. Die Eat & Style Messe war (gefühlt) kleiner als letztes Jahr und gut die Hälfte der Halle nahmen Foodtrucks ein, bei denen man zwar lecker essen konnte, die aber, bis auf wenige Ausnahmen, wenig Innovation boten.

Schwäbisch, Italienisch, Mexikanisch, Burger oder Thailändisch ist schon lange Standard und selbst Pulled Pork (oder anderes Pulled Tier) gehört heutzutage der Normalität an. Interessant fand ich hingegen die ungarische Version eines Burgers, in dem das Patty in einem Langos “Bun” steckte.
Außerdem fiel mir der Pastrami Truck ins Auge, der Pastrami und verschiedene in einer Kartoffelwaffel verkauften. Ich entschied mich für die Variante mit Salat und Sauerkraut. Sehr interessant aber auch nicht 100% überzeugend. Ein Truck jedoch hat mich mit etwas Neuem und leckeren voll überzeugt.

Foodtrend 1: Bowl, Bowl, Bowl

Bowls werden seit Neuestem sogar schon in Kantinen oder Systemgastronomien angeboten, jedoch handelt es sich dabei meist um eine andere Art von Salat, bei der man die Zutaten selbst wählen kann und danach eine Sauce drüber geleert wird. Auch auf der Eat & Style Messe gab es eine Bowl. Der Foodtruck Toni`s Famous hatte in seinem Sense and Sensibility Menu auch zwei Bowls im Angebot. Eines davon hat mich besonders angemacht und musste gleich getestet werden. 

Die Zutaten der Pokè Bowl (Don`t call it sushi): Sushireis, Sojasauce, Sesam, Mango, Zitrone, Gurke, Frühlingslauch, Avocado, Wakame-Algensalat, Shisokresse, Lachs und Thunfisch (11,50€).

Die Bowl sah eigentlich nach sehr wenig aus und ich hatte schon Angst, nicht satt zu werden. Jedoch hat sich die Angst nicht bestätigt – es war richtig lecker und satt wurde man auch davon. Besonders zu erwähnen war der Algensalat, den ich normalerweise nicht besonders lecker finde – aber der war einfach mhmmmm….

Foodtrend 2: Nachhaltigkeit wird groß geschrieben

Es passt zu den Ereignissen der Zeit, dass ein großer Teil der Aussteller ein besonderes Augenmerk auf Nachhaltigkeit gelegt haben. Natürlich hängt es auch damit zusammen, dass wir auch die Veggie & Frei Von Messe besucht haben, die diesem Thema von Haus aus mehr Bedeutung zusprechen.

Glasflaschen zum kaufen

Trotzdem war ich sehr verwundert, dass es mehrere Messestände von Firmen gab, die ihr Geschäftsmodell auf das Verkaufen von hübschen Glasflaschen aufgebaut haben, wie z.B. Soulbottles oder CarryYourBottle – Ich finde es toll, dass der Glasflasche nach so vielen Jahren der Verachtung endlich wieder etwas Respekt entgegengebracht wird und diese sogar für viel Geld über den Ladentisch gehen! Es werden beim Verkauf der Flaschen außerdem Projekte für sauberes Trinkwasser unterstützt.

Grow Grow Nut

EIne andere Idee im Bereich Nachhaltigkeit fand ich so originell, dass ich gleich mehrere davon als Weihnachtsgeschenke mitgenommen habe. Die Idee ist denkbar einfach: Die Grow Grow Nut ist eine recycelte halbe Kokosnuss, in die Erde und Samen wie Kresse, Brokkoli, Radischen usw. gepflanzt werden, um das junge Grün der Pflanzen zu ernten und es als Topping zu nutzen. Eigentlich sehr simpel und einfach zuhause nachzubauen, aber irgendwie mit Charme verkauft. Für jede verkaufte Grow Grow Nut wird von der Firma ein Baum gepflanzt. Hier geht`s zur Webseite von GrowGrowNut

Foodtrend 3: Spirituosen sind weiter hoch im Kurs

Wie im Bereich Essen gibt es auch im Bereich der alkoholischen Getränke jedes Jahr oder alle paar Jahre einen Trend. Nachdem die letzten Jahren vor allem Mischgetränke wie Hugo, Aperol Spritz usw. im Zentrum der Aufmerksamkeit waren hatten auch Spirituosen ihren Hype. Whisky und Rum haben ihren Zenit erreicht, aber Gin scheint immer noch Saison zu haben, denn die schießen noch immer wie Pilze aus dem Boden.  

Jedoch gibt es auch immer wieder Lichtblicke – und den habe ich auf der Eat & Style gefunden. Die Firma Pearlins ist ein junges Unternehmen, das dem Ingwer über lange Zeit in einem geheimen Verfahren den Geschmack entzieht wobei Alkohol entsteht. Pearlins hat einen Ingwerschnaps und einen Ingwerlikör im Angebot, die zwar beide nicht ganz günstig sind, aber dafür sehr sehr lecker und besonders schmecken (vor allem wenn man Ingwer mag!). 

Foodtrends 2020 - Fazit

Mir ist natürlich bewusst, dass man die Trends des Jahres nicht durch einen (bzw. zwei) Besuch(e) auf einer Messe vorhersagen kann und auch, dass diese Trends nicht unbedingt die klassischen “Food” Trends sind, jedoch finde ich es immer ganz interessant, was junge Start-Ups auf Messen vorstellen und wie manche dieser Unternehmen dann in den Jahren darauf in den Mainstream ankommen und ohne Ende wachsen. Auch interessant ist, dass es in einigen Bereichen, in dem es letztes Jahr viele Anbieter gab, dieses Jahr eher wenig angeboten wurde. Beispielhaft sind hier z.B. Power-Müsli Riegel, besondere Schokolade oder Süßkartoffelprodukte, die letztes Jahr inflationär angeboten wurden und dieses Jahr eher Mangelware waren.

Wobei ich mir sicher bin: Die Bowl wird das Pulled Pork des Jahres 2020 😉 

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